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Wendelstein im Winter 2017 (Foto: Andreas Leder)
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Universitäts-Sternwarte München / Observatorium Wendelstein
Scheinerstr. 1, D-81679 München, Deutschland
Telefon +49-89-2180-6001 · Telefax +49-89-2180-6003 ·
Internet: name@usm.uni-muenchen.de
Wendelsteingipfel, D-83735 Bayrischzell, Deutschland
Telefon +49-8023-8198-0 · Telefax +49-8023-8198-29 ·
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Aktuelles
Auf die Bilder klicken für volle Auflösung (wie bei allen astronomischen Bildern dieser web page).
Polarlicht-Fotos aufgenommen am 10.05.2024 ziwschen 20 Uhr und 24 Uhr
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Aufnahmen von Michael Schmidt mit einer Handykamera am Observatorium Wendelstein (LMU). Bild anklicken für grosses Format. |
Down-load link zu einem Film der 'all-sky' Kamera des Observatoriums Wendelstein aus der Nacht 10./11.05.2024 mit aktiven Polarlichtern
Jahresposter 2023
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Aufnahme der Milchstrasse ueber dem 2.1m Fraunhofer Teleskop in seiner geoeffneten Kuppel am Observatorium Wendelstein (LMU). |
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Der Standort Wendelstein
Das Wendelstein-Observatorium des Instituts für Astronomie und
Astrophysik der LMU befindet sich auf dem Gipfel des Wendelsteins,
eines markanten, 1838 m hohen Berges in den bayerischen Alpen.
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Wendelstein Observatorium im Jahr 2001
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Geographische Koordinaten: |
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OBSERVATORIUM WENDELSTEIN
der Universitäts-Sternwarte München
83735 Bayrischzell
Telefon +49 8023 8198 0
Fax +49 8023 8198 29
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Geographische Breite: |
47° 42′ 13.1″ Nord |
Geographische Länge: |
12° 00′ 43.4″ Ost |
Nur eine Autostunde (75 km) von München entfernt, läßt
sich diese Forschungsstation leicht über eine Seilbahn oder eine
Zahnradbahn erreichen, wobei der letzte Aufschwung zum Gipfel im
Winter mit Hilfe eines 109 m hohen Berglifts zurückgelegt werden
muß.
Jahrzehntelang als weltweit bekanntes Sonnenobservatorium im Einsatz,
dient diese Station seit 1988 ausschließlich der
Beobachtung nächtlicher Himmelsobjekte.
Hierfür wurde zunächst ein
Spiegelteleskop mit 80 cm Öffnung
installiert.
Ausgerüstet mit high-tech Instrumenten war das Teleskop
in jeder klaren Nacht bis ins Frühjahr 2008
zur Durchführung wissenschaftlicher Programme im Einsatz.
Im Jahr 2007 wurde ein 40 cm Teleskop installiert, welches im Jahre
2016 durch ein neues 43 cm Planewave Teleskop ersetzt wurde (das alte 40 cm Teleskop wurde
an die Universitäts-Sternwarte in München gebracht und dient weiterhin dem studentischen Praktikum).
Seit Dezember 2011 ist ein 2 m Teleskop als Hauptinstrument des Observatoriums am Platz des
ehemaligen 80 cm Teleskops im Einsatz.
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Meteorologische Bedingungen:
Bedingt durch die geographische Lage der Beobachtungsstation sind
die meteorologischen Verhältnisse starken Schwankungen
unterworfen. Einerseits können
Schneehöhen von einem Meter und mehr von November bis April auftreten,
andererseits können namentlich im Spätherbst und beginnendem Winter
Inversionslagen für wochenlanges exzellentes Beobachtungswetter
sorgen.
Inversionswetterlage, Blick nach Westen bei Sonnenuntergang
Verglichen mit sämtlichen Beobachtungsstationen in Deutschland bietet
der Wendelstein hervorragende Beobachtungsbedingungen mit jährlich
ca. 1350 klaren Nachtstunden (d.h. 120 Nächte mit weniger als 2/8
Bewölkung).
Dies sind immerhin 75% der Beobachtungszeit, die Astronomen auf dem
Calar Alto in Südspanien nutzen können.
Von besonderer Bedeutung ist der Standort Wendelstein auch in Hinblick
auf die Güte des Stern-Seeings (mittlere Ausdehnung eines
Sternbildchens).
Umfangreiche Messungen haben gezeigt, daß das
Seeing am Observatorium Wendelstein
ähnlich hervorragend ist wie auf den besten Observatorien
weltweit (z.B.
ESO La Silla und
Paranal in Chile,
Calar Alto in Spanien).
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Beschreibung der aktiven Beobachtungsinstrumente:
Das 2.1 m Fraunhofer Spiegelteleskop
Seit dem September 2011 ist am Observatorium Wendelstein ein 2 m Teleskop
installiert, das seit dem 13.11.2013 im routinemäßigen Betrieb.
Die finale Erprobung wurde im Sommer 2016 abgeschlossen, der Aufbau der Instrumentierung ist aber noch nicht abgeschlossen.
Das Teleskop wurde von den Firmen Kayser-Threde GmbH (München, inzwischen
OHB Systems Wessling bei München) und
Astelco System GmbH (Martinsried)
geplant und errichtet und ist in einer Kuppel von 8.5 m Durchmesser der Firma
Baader Planetarium (Mammendorf) aufgestellt. Die drei Spiegel wurden von der Firma
Lytkarino Opical Glass Factory (LZOS, Moskau) hergestellt.
Die Teleskopsteuersoftware wurde von der Firma tau-tec GmbH Tübingen entwickelt.
Das Teleskop ist ein Ritchey-Chrétien Teleskop mit einer freien Öffnung von 2.0 Metern
und einem Öffnungsverhätnis von f/7.8. Das Licht wird durch eine steuerbaren
dritten Planspiegel in sogenannte Nasmyth-Fokusstationen gelenkt, wo die wissenschaftlichen
Instrumente (mit einem Gewicht von bis zu 350 kg und einem Gesichtsfeld von bis zu 0.7 Grad)
installiert werden können. Eine Station ist mit einem dreilinsigen optischen Korrektor
ausgerüstet, der eine flache Abbildung über 0.7 Grad sicherstellt. Die andere
Fokalstation bedient wissenschaftliche Geräte, die mit einem kleinen Gesichtsfeld auskommen.
Das Teleskop kann vor Ort oder ferngesteuert werden.
Die wissenschaftlichen Instrumente werden an der Universitätssternwarte München entwickelt und gebaut:
- WWFI, (in Betrieb seit Juli 2013)
- 3KK, (in Betrieb seit Januar 2016)
- VIRUS-W, (ausgeliehen an das 2.7 McDonald Teleskop)
- FOCES (im Aufbau).
Wendelstein 2.1 m Fraunhofer Teleskop der Telskopbaufirmen Kayser-Threde (München)
und Astelco (Martinsried) mit installierter Weitfeld-CCD Kamera (links) und in Montage befindlicher
3-Kanal-Kamera (rechts) Aufnahmen von M. Kluge (links) und U. Hopp.
An dem einem Flansch des 2 m Teleskop (links im Bild) ist eine sogenannte Weitwinkelkamera (WWFI) zur
Abbildung von wenigstens 0.5 Grad des Himmels (Vollmonddurchmesser) installiert
und liefert zur Zeit sowohl Testdaten als auch wissenschaftliche Messergebnisse.
Die Kamera WWFI basiert auf einem Mosaik von 4 CCDs (jeweils 4048 × 4048 pixel) der Firma e2v,
die von der Firma Spectral Instruments (Tucson)
in ein Detektor-System integriert wurden. Bis zu 14 verschiedene
Filter können zusammen mit diesen elektronischen Detektoren verwendet werden.
Aufnahme der Spiral-Galaxie NGC 891 (Andromeda) mit dem Wendelstein 2.1 m Fraunhofer Teleskops und seiner WWFI Kamera.
Die Aufnahme wurde aus Einzelbelichtungen in den Filtern u′, g′, und r′ kombiniert und gibt
in etwa den natürlichen Eindruck wieder. NGC 891 ist unserer Milchstraße relativ ähnlich,
ist etwa 30 Mio. Lichtjahre von uns entfernt und wird ziemlich genau von der Kante gesehen. Dadurch
wird die starke Abplattung der stellaren Scheibe sowie die Verteilung des interstellaren Staubes
in Spiralgalaxien besonders deutlich hervorgehoben.
Eine 3-Kanal-Kamera (3kk, optisch und nahes Infrarot) wurde Anfang 2016 in Betrieb genommen (rechts im Teleskopbild). Dieses
System verfuegt äber einen Infrarotdetektor WNIR (2048 * 2048 pixel zu je 0.24"/pixel) und zwei optische CCD Kameras
jeweils mit 2048*2048 pixel zu je 0.2"/pixel. Die drei Kanäle können gleichzeitig Belichtungen durchführen.
Jeder Kanal hat ein eigenes Filterrad (WNIR: Y J H K H2 Bracket-Gamma; Blauer CCD Kanal: u' g' r' OI630nm, H-alpha, SII-671nm;
roter Kanal: i' z'), wobei die Strahlaufteilung mit Strahlteilerplatten erfolgt.
Aufnahme des Bipolaren Nebels S106 - ein sehr heisser Stern in einer von der Seite gesehenen Staubscheibe; dieser Stern ist
Mitglied eines kleinen Sternhaufens, der sich gerade bildet; der Stern laesst einen Teil seiner Bildungswolke abstroemen und bringt
dabei das Gas durch Ionisation zum Leuchten - aufgenommen mit dem Wendelstein 2.1 m Fraunhofer Teleskops und seiner 3kk Kamera.
Die Aufnahme wurde aus Einzelbelichtungen in den Filtern J (2000 sec), H (1000 sec), und
Ks (2000 sec) kombiniert.
Ein Spektrograph für hohe Auflösung ist im Labortestbetrieb, ein sogenannnter
Feldspektrograph für mittlere Auflösungen ist zur Zeit noch an das McDonald Observatorium
in Texas ausgeliehen und produziert dort bereits wissenschaftliche Daten.
Das neue Teleskop mit seinen wissenschaftlichen Instrumenten wird die kommenden wissenschaftlichen Projekte der
Universitäts-Sternwarte München wesentlich unterstützen,
insbesondere solche im Rahmen des
Clusters der Exzellenzinitiative “Origin and Structure of the
Universe” sowie in enger Abstimmung mit der Nutzung unseres
Anteils am 9
m Hobby-Eberly Teleskop in Texas. Zur wissenschaftlichen Nutzung siehe auch Beobachtungsprogramme.
Eine ausführlichere Beschreibung des Projektes ist in
Sterne und Weltraum April 2008
auf Seite 18 erschienen. Detailierte Beschreibungen
finden sich in der Veröffentlichungsliste des Observatoriums.
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Am Ende der Jahre 2013, 2014, 2015, 2016, 2017, 2018 und 2022 wurde aus den Aufnahmen des 2m Teleskops und seiner grossen CCD Kamera jeweils eine
Aufnahmeserie ausgesucht, um ein sogenanntes Echtfarbenbild zu erstellen. 2013 wurde hierfuer die Nachbargalaxie M33 ausgewaehlt
(ganz links), 2014 der Perseus-Galaxien Haufen (2.tes Bild von links), 2015 die in einer nahen Galaxien-Gruppe befindlichen Galaxien M65 und M66 (3.tes Bild).
Im Jahre 2016 wurde der grosse Orionnebel (4.tes Bild) ausgesucht, das naechste grosse Sternentstehungsgebiet mit ionisiertem Wasserstoff.
2017 wurde das Galaxienpaar M51(=NGC5194) und NGC5195 (5.tes Bild von links) mit Aufnahmen des 2m Teleskops und seiner grossen CCD Kamera dargestellt.
2018 wurde eine Aufnahme des Galaxienhaufens Abell 262 gewählt, die Aufnahme entstand im Rahmen einer umfangreichen Doktorarbeit zu den massiven
zentralen Galaxien von Galaxienhaufen. 2022 wurde ein Bild der Spiralgalaxie M101 erstellt.
Das Bild aus dem Jahre 2019 findet sich oben unter Aktuelles.
Das technische Verfahren ist genauso wie bei der oben gezeigten Aufnahme von NGC 891, alle Bilder benutzen aber das volle
Gesichtsfeld der Kamera (etwa Vollmonddurchmesser). Ein Graphik mit hoher Auflösung ist jeweils mit den hier gezeigten Bilder verlinkt.
Die Jahresposter aus 2020 und 2021 zeigen die Andromedagalaxie bzw. den Pferdekopfnebel und seine Umgebung, aufgenommen mit dem 43cm Planewave Teleskop (siehe unten).
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Das oben gezeigte Bild ist eine Aufnahme des Galaxienhaufens
A85, im Zentrum ist die hellste Galaxie des Haufens, Holm 15
zu sehen. Die Aufnahme entstand mit dem Wide-Field Imager des
Wendelstein 2.1m Fraunhofer Teleskops. Basierend auf dieser
Aufnahme sowie umfangreichen spektroskopischen Studien mit dem
MUSE Spektrographen der Europäischen Südsternwarte (ESO)
hat ein Team aus Wissenschaftlern der Universitäts-Sternwarte
München und des Max-Planck-Instituts fuer Extraterrestische
Physik (MPE) in Garching das bislang schwerste supermassive schwarze
Loch gefunden. Ein detailierte Beschreibung findet man in der
Pressemitteilung von
LMU
bzw. MPE. Die wissenschaftliche Arbeit erscheint im Astrophysical Journal (Dec. 3, 2019).
43 cm Teleskop
Im Jahre 2016 wurde ein CDK17-Teleskop der Firma Planewave mit Korrekturoptik für ein Feld von
0.75 Grad in einer 3.2 m Kuppel der Firma Baader installiert. Das Teleskop folgt dem optischen Prinzip
eines korrigierten Dall-Kirkham Astrographen und bietet eine freie Öffnung von 43 cm und ein nutzbares
Gesichtsfeld von 70 mm.
Das Teleskop hat ein Öffnungverhältnis von f/6.8 bzw. einen
Abbildungsmaßstab von 0.26″/pixel auf dem CMOS Detektor. Es ist “remote” aus
dem Beobachtungsraum oder aus der Universitätssternwarte München steuerbar.
Das 43 cm Teleskop ist zum einem mit einer SBIG CCD Kamera (STX-16803) mit
den Filtern SDSS g′, r′, und i′
bestückt (weitere Schmallband-Filter verfügbar).
Ein Fiberabgriff erlaubt es zudem, dass Licht eines hellen Sternes in einen kleinen Spektrographen
zu leiten (PSPEC). Dieser wird im Rahmen des Praktikums zur Einführung in die optische
Spektroskopie genutzt.
Das Teleskop wird mit der CCD Kamera zur Durchführung von Praktikumsaufgaben
im Rahmen der Bachelor- und Masterausbildung der Studenten der LMU
und zur Überwachung von Delta-Cepheii Sternen der Milchstrasse
benutzt. Es unterstützt das 2 m Teleskop als
sogenannter Extinktionsmonitor (d.h. es vermisst als Roboter die Durchsichtigkeit der Atmosphäre).
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Wendelstein 43 cm Planewave Teleskop bei rotierender Kuppel in der Nacht aufgenommen durch M. Kluge |
Totale Mondfinsternis am 27.7.2018, beobachtet mit dem 43 cm Planewave Teleskop des Observatoriums Wendelstein. Aufnahmen mit SBIG CCD Kamera in g, r, und i Filtern kombiniert zu einem sogenannten Echtfarbenbild (vorlaeufige Bearbeitung noch im Verlauf der Finsternis). Beobachter M. Schmidt, Datenbearbeitung C. Goessl. |
Eine Belichtung des Sternentstehungsgebites 'Grosser Orionnebel M42' in den breiten
Bänder g, L, r, i (je 50 sec.) sowie
in den Schmallbandfiltern OIII und Halpha mit je 450 sec. Belichtungszeit, die im
Rahmen des studentischen Praktikums erarbeitet wurde (Betreuer Ch. Obermeier). |
Eine weitere Aufnahme, die teilweise im Rahmen des studentischen Praktikums entstand: Teil des
Supernovaüberrest 'Cygnus Loop' (auch Veil-Nebel oder Cirrus-Nebel), aufgenommen mit dem 43cm
Planewave Astrographen in den breiten Bänder g, r, L und dem Schmallbandfilter Halpha (Bearbeitung Ch. Obermeier). Der
gesamte Supernovaüberrest ist nur mit einem Mosaik auf vielen Gesichtsfelder erfassbar auf
Grund seiner beträchtlichen scheinbaren Ausdehnung. |
Aufnahme der Andromeda Galaxie mit dem 43cm Planewave Teleskop am Wendelstein-Observatorium (LMU). Belichtung in den Filtern Sloan g, r, i sowie L. Die Aufnahme wurde im Jahresposter 2020 verwendet,
wie der Rahmen zeigt. |
Aufnahme des Pferdekopfnebels im Sternbild Orion mit dem 43cm Planewave Teleskop am Wendelstein-Observatorium (LMU) mit einem schmallbandigen Filter, zentriert auf der Wellenlänge der
Wasserstoffline Halpa bei 656 nm. Die Aufnahme wurde im Jahresposter 2021 verwendet, wie der Rahmen zeigt. |
20 cm Koronograph
Dieser Spezialrefraktor der Firma Zeiss (Oberkochen) hat eine
Öffnung von 20 cm und erlaubt die Beobachtung der Aktivität
der Sonne (im Weißlicht, in Halpha, im Spektrum) sowie bei sehr
günstigen Bedingungen die Beoachtung der Sonnenatmosphäre durch
das Einsetzen spezieller mechanischer Blenden (künstliche
Sonnenfinsternis, Koronographen-Prinzip). Das Gerät wird zu
Ausbildungszwecken und zu Führungen eingesetzt.
Sonnenkarten erstellt am Wendelstein zwischen 1947 und 1982 wurden unter
Solar Data Services of the
National Geophysical Data Center (Boulder) veröffentlicht.
Sie basieren auf Aufnahmen der Photosphäre,
der Chromosphäre, Integralaufnahmen, Halpha-Aufnahmen,
Kgamma-Aufnahmen und Protuberanzen-Aufnahmen.
(1) Protuberanzen mit künstlicher Sonnenfinsternis.
Dabei wird die Sonne durch Einsetzen einer passende Kegelblende in den 20 cm
Koronographen (Mitte) abgedeckt. Aufnahme vom 03.10.1980 (UT 11:01).
(2) Ausschnitt als Beispiel für eine besonders große Protuberanz am 06.08.1980 (16:16).
(3) Das Teleskop in seiner Kuppel.
(4) Beobachtung der Sonne im Lichte der Linie Halpha mit den Koronographen ohne
Benutzung der Kegelblende. Sowohl die photosphärischen Aktivitäten (Flecken,
Flares, etc.) als auch Protuberanzen am Rande wie vor der Sonnenscheibe (Filamente)
sind mit dieser Technik sichtbar. Durch Bildbearbeitung wurde die Randverdunklung
unterdrückt zur gleichzeitigen Darstellung der verschiedenen Phänomene.
Aufnahmen mit einem Baader-Halpha Filter und einer Basler UK-1151 CCD Kamera am
Koronographen. Links: Grosse Sonnefleckengruppe beobachtet am 27.10.2014, Mitte:
Kleiner Sonnenfleck am 11.6.2014 nahe am Sonnenrand. Rechts: Protuberanzen und
Sonnenfleck am Sonnenrand am 22.6.2014.
Die linke Aufnahme zeigt die Aktivitätsregion AR 2192, die stärkste sei 2003
und ist vom 27. Oktober. Hier wurden etwa die zehn besten Bilder einer Serie mit 30 Aufnahmen
gestackt und entsprechend bearbeitet, damit auch am Sonnenrand noch was zu sehen ist.
Kurz vor der Aufnahmeserie hatte es übrigens in der Aktivitätsregion ein M6 Flare gegeben,
die Reste davon, oder schon ein neues Flare kann man auf der Aufnahme gut erkennen, der Raum zwischen
den beiden Flecken ist stellenweise weiss durch die Helligkeit des Flares. Am selben Tag gab es noch
mindestens ein weiteres Flare dieser Fleckengruppe. Die Aufnahmeserie für dieses Bild entstand
zwischen 12:04 und 12:11 UT (Foto und Text von Christoph Ries, Observatorium Wendelstein).
Allsky Kameras
Zwei sogenannte Allsky-Kameras (extreme Weitwinkel-Kameras sehr kurzer Brennweite) erlauben
dem Beobachter die ständige Überwachung des Himmels auf Wolken etc, ohne dazu den
Beobachterraum verlassen zu müssen. Sie erfassen auch helle Meteore, Feuekugeln und
Sattelitenabstürze.
Meteor: Aufnahme der Feuerkugel vom 15.3.2015 mit der Allsky-Kamera des Wendelstein Observatoriums
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Die zwei Aufnahmen zeigen den Nachthimmel am Wendelstein vor (20:41) und während (20:43) der Feuerkugel vom 15.3.2015.
(zur Orientierung: N: oben, S: unten, O:links, W: rechts).
Die Feuerkugelspur läuft von Nordwesten nach Suedwesten und verbreitert
sich bis sie in den Wolken am Horizont verschwindet. Eine zweite sehr schwache Spur ist links daneben noch sichtbar.
In beiden Bildern sieht man ganz rechts im Westen die sehr helle Venus ( -4 Magnituden Helligkeit),
was die sehr grosse Helligkeit der Feuerkugelspur daneben unterstreicht. Man beachte auch den Beleuchtungseffekt
der Feuerkugel auf der Kuppel des 2m Teleskops.
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Beobachtungsprogramme (aktuelle Beispiele)
Aufnahme des Perseus-Galaxien Haufens mit der grossen CCD Kamera des Wendelstein 2m Teleskops
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Diese Drei-Farben-Aufnahme aus ultraviolettem, grünem und rotem Licht zeigt das
Zentrum des Perseus-Galaxienhaufens, der sich in einer Entfernung von etwa 230 Millionen
Lichtjahren befindet. Grosse elliptische Galaxien, die in weisslich-gelben Licht leuchten
und bis zu einigen Billionen sonnenähnlichen Sternen enthalten, dominieren das Zentrum
des Haufens. Spiralgalaxien wie unsere Milchstrasse können dort aufgrund der starken
Gezeitenkräfte kaum überleben. Würde man unsere Milchstrasse in den Perseus-Haufen
versetzen, hätte sie in etwa die Grösse und das Aussehen der bläulichen Spiralgalaxie
am oberen Bildrand links der Mitte. Die vielen punktförmigen Objekte, die sich gleichmässig
über das Bild verteilen, sind überwiegend Vordergrundssterne unserer Milchstrasse;
es finden sich darunter aber auch Galaxien mit bis zu 10 Milliarden Lichtjahren Entfernung.
Das Bildfeld hat etwa Vollmond-Durchmesser, was bei der Entfernung des Perseus-Haufens etwa
2 Millionen Lichtjahren entspricht. Die Aufnahme wurde mit der Weitfeld-Kamera des 2.1m
Fraunhofer-Teleskops des Wendelstein-Observatoriums gewonnen.
Die gesamte Belichtungszeit betrug 2.2 Stunden. (Für eine grosse Darstellung auf das Bild klicken).
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M33 mit dem 2m Teleskop
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Das neue Fraunhofer 2.1 m Teleskop des Observatoriums ist nunmehr im Probebetrieb
zusammen mit seiner Weitwinkelkamera. Diese Weitwinkelkamera kann ein
Gesichtsfeld von 0.5 Grad (entspricht dem Vollmond) auf einmal abbilden.
Als eine der ersten wissenschaftlichen Aufnahme entstand dieses Bild der
Spiralgalaxie M33. Es wurde in drei Filtern (ultraviolett, blau-grün und rot)
insgesamt eine Stunde belichtet. M33 ist die dritte Spiralgalaxie der lokalen Gruppe
und etwa 2.4 Million Lichtjahre von uns entfernt. In den Spiralarmen bilden sich
noch immer neue Sterne. Die jungen, massereichen Sterne leuchten bläulich und regen
das Gas in der Galaxie zu einem rötlich-violetten Leuchten an (sogenannte HII
Regionen). Milliarden von sonnenähnlichen Sternen überlagern sich zu dem
gelb-weißlichen Hintergrund, die dunklen Gebiete werden durch interstellaren
Staub verursacht.
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Entdeckung eines Ringes um den Zwergplaneten Haumea mit den CCD Kameras der Wendelstein-Teleskope im Rahmen einer Internationalen Kollaboration
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Der Zwergplanet Haumea bedeckte am 19.01.2017 einen Hintergrundsstern. Aus den Beobachtungen der Bedeckung, an der auch das 2m- und das 0.4 m Teleskop des Observatoriums Wendelstein beteiligt waren, konnte die Form des Körpers des Zwergplaneten abgeleitet werden, die sich als überraschend abgeplattet erwiess (siehe die künstlerische, aber massstabsgetreue Darstellung oben - Copyright: IAA-CSIC/UHU). Noch überraschender fuer die beteiligen Astronomen unter Leitung von J.L. Ortiz vom spanischen IAA waren kleine und kurze zusätzliche Bedeckungen vor und nach der Hauptbedeckung, die als Ring - aehnlich dem Saturnring - um den Zwergplaneten interpretiert werden. Mehr allgemeinverständliche Informationen auf der web-Page des ebenfalls beteiligten MPI f. extraterrestrische Physik, Garching, die wissenschaftliche volle Veröffentlichung erschien in Nature 550, 219.
- 2m-Teleskop mit WWFI oder 3kk
- Komastruktur der Kometen 41P und 67P
- Transits von Exoplaneten
- Veränderliche Quellen in der Andromeda- und der Triangulum-Galaxie (M31, M33)
- Struktur von dominaten Galaxien in Galaxienhaufen
- Photometrische Studien von Galaxienhaufenkandidaten des Planck-Satelliten
- 43cm-Teleskop mit CCD Kamera oder PSPEC
- Extinktionsmonitor
- Überwachung von Delta-Cep Sternen der Milchstrasse
- Überwachung von veränderlichen roten Riesen in Kugelsternhaufen
- Studentisches Praktikum
- Studentenpraktikum am Wendelstein:
Bei allen Kategorien hatten Studenten die Möglichkeit, sich
intensiv an Bau bzw. Handhabung moderner computergesteuerter
Instrumente zu beteiligen und sich auszubilden. Im Rahmen dieser
Tätigkeiten entstanden (bzw. entstehen)
Bachelor-,
Master-
und Dissertationen.
Die wissenschaftliche Ausbeute der Beobachtungen
wurde außerdem in einer Vielzahl von
Artikeln in wissenschaftlichen
Zeitschriften publiziert.
Darüber hinaus ist die Sternwarte auf dem Wendelstein für
Wissenschaftler aus vielen Ländern eine begehrte
Beobachtungsstation, die bisher häufig bei Simultan-Beobachtungen
mit Satellitenteleskopen oder
auch bei weltweiten Beobachtungskampagnen zum Einsatz
kam. Gastwissenschaftler aus den USA, aus Schweden, Argentinien und
China nutzten Beobachtungszeit am Wendelstein-Teleskop.
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Universitäts-Sternwarte München / Observatorium Wendelstein
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